

Exkurs:
Ein Tag ohne Feuerfest
Um zu verstehen, welche Rolle „Feuerfest“ in unserer modernen Welt spielt, stellen Sie sich am besten einmal vor, wie ein Tag in Ihrem Leben ohne „Feuerfest“ aussähe.
Gestern • heute • morgen
Die Beschäftigung
Seit 2010 ist die Zahl der Beschäftigten in der Baustoff Steine-Erden-Industrie um 6,2% gestiegen. Im Jahr 2012 waren laut Statistischem Bundesamt in der Branche insgesamt gut 125.000 Personen beschäftigt (2019/2018: +1,0%). Mit rund einem Drittel entfiel dabei der größte Anteil auf die Herstellung von Betonerzeugnissen, zu der aufgrund der statistischen Abgrenzung auch nichtkeramische Mauerwerksprodukte wie Kalksandstein und Porenbeton zählen. Anders als das Statistische Bundesamt erfasst die Bundesagentur für Arbeit bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung auch diejenigen Erwerbstätigen, die in kleineren Unternehmen beschäftigt sind. Demnach waren 2019 knapp 148.700 Personen in der Steine-Erden-Industrie sozialversicherungspflichtig tätig (2019/2018: +0,9%). Die hohe Differenz zwischen den Zahlen zeigt, dass kleinere Unternehmen einen verhältnismäßig großen Anteil haben.
Feuerfest
In der deutschen Feuerfest-Industrie arbeiten etwa 6.300 Menschen.
Demografischer Wandel in der Steine-Erden-Industrie
Ausgehend von der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind rund 85% der Arbeitnehmer in der Steine-Erden-Industrie männlich (Verarbeitendes Gewerbe: 75%), wobei der Anteil über die Einzelbranchen nur wenig schwankt (81 bis 87%). 93% der Beschäftigten arbeiten Vollzeit; dies liegt leicht über dem Anteil im Verarbeitenden Gewerbe (90%).
Bei Betrachtung des Alters der Arbeitnehmer zeigt sich, dass über 60% zwischen 25 und 54 Jahre alt sind.
Energie
Die Steine-Erden-Industrie ist mit einem Energiekostenanteil an der Bruttowertschöpfung von rund 20% mehr als dreimal so energieintensiv wie das Verarbeitende Gewerbe insgesamt. So erfordern die Brennprozesse unter anderem in der Gips-, Kalk- und Zementindustrie sowie bei der Fliesen und Ziegelherstellung einen hohen Energieeinsatz. Entsprechend betragen die Energiekosten in Bezug auf die Bruttowertschöpfung in diesen Subsektoren bis zu einem Drittel.
Die eingesetzten Energieträger variieren je nach Branche und umfassen etwa Kohle und Erdgas, aber auch Sekundärbrennstoffe. Für das Brechen und Mahlen von Gestein oder Zementklinker werden darüber hinaus erhebliche Mengen elektrischer Energie benötigt.
Energieverbrauch
In den vergangenen Jahren hat sich der Energieverbrauch in der Steine-Erden-Industrie verglichen mit der Produktion unterproportional entwickelt. So ist die reale Produktion zwischen 2010 und 2018 um knapp 11% gestiegen. Der Energieverbrauch hat im gleichen Zeitraum um gut 5% zugelegt.
Die Branche konnte ihren spezifischen Energieverbrauch also senken, wenngleich die wesentlichen Hebel zur Erhöhung der Energieeffizienz weitestgehend realisiert sind. Teilweise sind gegenlaufende Effekte zu berücksichtigen:
So kann der Einsatz moderner Umwelttechnik etwa bei Filteranlagen auch höhere Energieverbräuche mit sich bringen.
Feuerfest sagt „Ja“ zur Energiewende
In der energieintensiven Feuerfest-Industrie werden hauptsächlich Erdgas und Strom als Energieträger eingesetzt, zur Aufbereitung der Rohstoffe, der Formgebung und Verpackung.
Mit einer fairen Energiewende kann auch die mittelständische Branche mit ihren kleinen und mittleren Unternehmen ihre Produktionsprozesse umstellen und in Klimaschutz investieren. Dafür sind verlässliche Rahmenbedingungen, damit die Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben und Arbeitsplätze sichern können.
Die Rohstoffgewinnung
Die Baustoff Steine-Erden-Industrie hat 2018 in Deutschland rund 584 Mio. Tonnen mineralische Rohstoffe gewonnen. Bezogen auf die Menge entfällt der mit Abstand größte Anteil der hierzulande gewonnenen Rohstoffe auf Steine und Erden. Damit kann der weit überwiegende Teil des deutschen Steine-Erden-Bedarfs aus heimischen Quellen gedeckt werden – im Gegensatz etwa zu Energierohstoffen und Erzen. Dennoch ist die Flächeninanspruchnahme gering und temporär begrenzt:
So beanspruchen die jährlich genutzten Abbauflächen für die Steine-Erden-Gewinnung einen Anteil an der Landesfläche von weniger als 0,005%. Sie werden bereits während bzw. nach Beendigung der Gewinnungstätigkeit renaturiert oder rekultiviert. Der Abbau von Primärrohstoffen wie Naturstein, Kies, Sand, Ton, Kaolin, Kalk- und Gipsstein wird ergänzt durch den Einsatz von rund 100 Mio. Tonnen Sekundärrohstoffen pro Jahr.
Wirtschaftliche Entwicklung
Zwar liegt die Rohstoffgewinnung heute deutlich niedriger als noch in den 90er Jahren, als infolge des Baubooms nach der Wiedervereinigung deutlich mehr als 700 Mio. Tonnen Primärrohstoffe jährlich gewonnen wurden. Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass die benötigte Rohstoffmenge wesentlich unter das heutige Niveau sinkt:
Je nach künftiger wirtschaftlicher Entwicklung dürfte sich die Nachfrage nach Primärrohstoffen bis 2035 im Korridor von knapp 540 Mio. Tonnen bis gut 630 Mio. Tonnen pro Jahr bewegen (vgl. Studie „Die Nachfrage nach Primär- und Sekundärrohstoffen der Steine-Erden-Industrie bis 2035 in Deutschland“).
Für die Feuerfest-Branche ist eine Versorgung mit mineralischen Rohstoffen sicherzustellen. Für die überwiegend mittelständischen Unternehmen ist eine verlässliche und langfristig planbare Versorgung über die Regionalen Raumordnungen sicherzustellen.
Rohstoffe und Recycling
Die volkswirtschaftliche Bedeutung mineralischer Rohstoffe ist unumstritten. Sie stehen einer steigenden Nachfrage gegenüber. Die Feuerfest-Industrie nutzt diese wertvollen Rohstoffe und setzt konsequent die Bemühungen um, zunehmend Sekundärrohstoffe in den Produktkreislauf aufzunehmen.
Im Dreiklang zwischen Naturerhaltung, heimischem Rohstoffbedarf und Arbeitsplatzsicherheit bleibt die Aufgabe, bei allen Bemühungen um den Einsatz von Recycling-Material eine Versorgung mit mineralischen Rohstoffen sicherzustellen.
Für die überwiegend mittelständischen Unternehmen ist eine verlässliche und langfristig planbare Versorgung über die Regionalen Raumordnungen unerlässlich.
Impressum
1. Betreiber
ECREF
European Centre for Refractories gGmbH
Geschäftsführer:
Dr. Christian Dannert, Thomas Kaczmarek
Rheinstraße 58
56203 Höhr-Grenzhausen
GERMANY
Tel. +49 2624 9433-140
E-Mail:
Amtsgericht Montabaur HRB 21579
Steuer-ID-Nr.: DE 263 699 001
2. Haftungsausschluss
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Industrial lost wax casting. The process of pouring for filling out ceramic shells with molten steel von z1b @stock.adobe.com
3. Bauvorhaben ECREF
Das Projekt „Aufbau des Kompetenzzentrums ECREF zur europaweiten Förderung von Wissenschaft, Forschung, Erziehung und Berufsbildung“ wurde unter der Fördernummer 8402.8103 5400 aus Mitteln des Europäischen Strukturfonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Ziels regionaler Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung (RWB) (Förderperiode 2007-2013) gefördert.
4. Layout und technische Umsetzung
Die Hinterhofagentur
Römerberg 2
56203 Höhr-Grenzhausen
www.hinterhofagentur.de