Das 66. ICR ist mit Besucher-Rekord zu Ende gegangen:
Nach über 700 Ticket-Reservierungen haben 669 Teilnehmende in Aachen das Ergebnis von 2022 noch um drei Prozent angehoben.
Höhr-Grenzhausen, 23. September 2024
Am 18./19. September 2024 fand Europas größte Feuerfest-Veranstaltung, das International Colloquium on Refractories (ICR), in der 66. Auflage in Aachen statt. Die Besucherzahl war mit 669 Teilnehmenden noch einmal um drei Prozent gestiegen – und das in Zeiten sinken-der Zahlen von Messebesuchern. Über 90 Prozent der Besucher kamen aus Europa, 53 Prozent aus Deutschland. Die Industrieausstellung mit 40 Messestanden war ausgebucht. Eine Warteliste gab es zudem, so dass im kommenden Jahr mehr Fläche ausgewiesen wird. Das zweitägige Konferenzprogramm umfasste mit 70 Referenten einen Zuwachs von über 25 Prozent. Weitere dreizehn Arbeiten wurden in einer Poster-Ausstellung vorgestellt.
„Das diesjährige Motto `The Talent Challenge` und der große Zulauf an Teilnehmenden zeigt, dass unser Leitthema, die Wissenschaft und der Branchendialog für die Feuerfest-Industrie zusammen gehören“, erklärte Ulf Frohneberg, Vorsitzender des Branchenverbandes DFFI. Gerade der Nachwuchsmangel stelle für die traditionelle, aber auch in weiten Kreisen unbekannte Branche eine große Herausforderung dar und es sei wichtig, die Branche für junge Menschen attraktiv zu machen. Er appellierte an die Unternehmensvertreter, Maßnahmen zu entwickeln, um die Erwartungen junger Fachkräfte besser zu verstehen und sich darauf einzustellen.
Im Anschluss sprach Frau Dr. Kerstin Hauke, Research Associate bei der Forschungsgemeinschaft Feuerfest e.V. und zugleich eine der treibenden Kräfte bei der Initiative `Women@Refractories`, im vollbesetzten Kongress-Saal. Diese Initiative habe sich zum Ziel gesetzt, Frauen in der Feuerfest-Industrie auf ihrem Karriereweg zu unterstützen, sie zu vernetzen und sichtbarer zu machen. Dazu wird ein Netzwerk aufgebaut, welches Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung bietet.
In seiner Keynote ging Jugendforscher Simon Schnetzer auf seine Ergebnisse der einfluss-reichen Trendstudien zu den Erwartungen junger Menschen ein, deren Motivation und Verhalten. Er betonte die einzigartigen Merkmale der Generationen Y und Z und die Bedeutung von Entschlossenheit, Flexibilität und Digitalisierung am modernen Arbeitsplatz für eine motivierte und zukunftsfähige Belegschaft. Abschließend zeigte er die Chancen und Tätigkeitsfelder für die Feuerfest-Industrie auf.
Im Wissenschaftlichen Programm wurden neue Erkenntnisse und Innovationen für die Zukunftsgestaltung der Feuerfest-Branche vorgestellt und debattiert. „Dazu zählen, neben der Gewinnung von jungen Fachkräften, der Klimaschutz und die Sicherung der Rohstoffversorgung bis hin zum Einsatz von Sekundärrohstoffen,“ erläuterte Dr. Christian Dannert, ECREF Geschäftsführer und Organisationschef des ICR.
Das ICR hat sich über die Jahrzehnte einerseits als herausragende wissenschaftliche und technische Konferenz etabliert und entwickelt sich gleichzeitig als Treffpunkt für die gesamte Branche. Das Programm bietet einen spannenden Mix aus wissenschaftlichen Vorträgen, aufschlussreichen Keynotes, Podiumsdiskussionen und nicht zuletzt einem Networking-Abend.
Neben den wegweisenden Vorträgen und Diskussionen rückte im Kolloquium besonders die Nachwuchsförderung sowie die Unterstützung von Frauen in der Branche in den Mittelpunkt. Im Rahmen der Hochschulförderung wurden Tickets von Unternehmen an Studierende weitergegeben, um auch diesem Personenkreis die Möglichkeit zum Konferenzbesuch zu ermöglichen.
Mit der Initiative „Woman@Refractories“ wurde bereits in zwei Veranstaltungen vor dem ICR ein Zeichen für die Förderung von Frauen in der traditionell männerdominierten Feuerfest-Branche gesetzt. Genderforscherin Dr. Stevie Schmiedel ging in ihrer Session auf das Potenzial von Geschlechtervielfalt und Gleichberechtigung zur Bekämpfung des Fachkräfte-mangels ein. In einer dynamische Podiumsdiskussion wurde über die entscheidende Rolle der Vielfalt bei der Bewältigung der „Talent Challenge“ in der Feuerfest-Branche fokussiert und Möglichkeiten zu Veränderungsprozessen aufgezeigt.
Auf reges Interesse stieß auch der Poster Award. „Bei dieser Konferenz wollten wir den jungen Fachleuten eine Chance geben, ihre Erkenntnisse nicht nur in einer sonst üblichen Poster Ausstellung allen Besuchern vorzustellen“, erklärte Dr. Dannert. Neu war, dass die Autoren der eingereichten Poster mit Kurzvorträgen in das Konferenzprogramm eingebettet wurden. „Mit diesem Poster SLAM konnten Sie auf Ihre Arbeiten aufmerksam machen und Kontakte knüpfen.“
Das Abendprogramm in der Industrieausstellung war DER Branchentreff für Aufbau und Vertiefung der persönlichen Kontakte und hat die einzelnen Bausteine des ICR und die Teil-nehmenden verbunden.
Das nächste Feuerfest-Kolloquium wird am 17./18. September 2025 in Aachen stattfinden.
Ansprechpartner für die Medien:
Kathrin Kussowski
European Centre for Refractories gGmbH
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